Um 20:37 wurden wir mit dem Einsatzstichwort „F3 Gebäudebrand – Explosion in Wohnung – Hilferufe aus dem Gebäude“ zu einem Mehrfamilienhaus in die Theodor-Heuss-Straße alarmiert. Aufgrund des Stichworts wurden gemäß Alarm- und Ausrückeordnung neben der Feuerwehr Dossenheim zusätzlich die Feuerwehr Schriesheim mit einem Löschfahrzeug und der Drehleiter, die Unterkreisführungsgruppe Ladenburg, die Einsatzgruppe Brand des DRK OV Dossenheim, sowie zahlreiche weitere Rettungsfahrzeuge inkl. dem leitenden Notarzt und dem organisatorischen Leiter Rettungsdienst an die Einsatzstelle entsandt. Hinzu kamen zahlreiche Streifenwagen, die den Bereich um das betroffene Gebäude sogleich absicherten.

Als wir kurz nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintrafen zeigte sich, dass es in einer Wohnung im 1. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses brannte. Flammen schlugen aus dem Gebäude. Das betreffende Fenster samt Rahmen und Rollladen war aus der Wand herausgerissen worden und lag im Bereich des Vorgartens bzw. des Gehweges. Die Bewohnerin der Brandwohnung hatte bereits das Gebäude verlassen, so dass wir uns mit mehreren Atemschutztrupps auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnten. Hierzu setzte ein Atemschutztrupp, vom Boden aus, das Feuer mit einem C-Rohr zunächst zurück, und stieg dann mittels Steckleiter in die Brandwohnung zur Brandbekämpfung ein. Parallel wurden die restlichen Bewohner aus den übrigen Wohnungen nach draußen gebracht. Als das Feuer kurz danach unter Kontrolle war, wurden umfangreiche Belüftungsmaßnahmen in der Wohnung und dem Gebäude durchgeführt. Zudem wurde die Fassade mittels Drehleiter kontrolliert. In diesem Zuge wurde auch das Mauerwerk im Bereich des Brandaustritts freigelegt, um zu verhindern, dass sich der Brand ggf. unbemerkt auf die Fassadendämmung ausweiten konnte.

Im weiteren Verlauf wurden umfangreiche Messungen mittels Mehrgasmessgeräten in der Brandwohnung und den umliegenden Wohnungen durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurden keine erhöhten Gaskonzentrationen festgestellt. Die Anwohner konnten daraufhin wieder in ihre Wohnungen zurück.

Die Bewohnerin der Brandwohnung wurde zwischenzeitlich durch die Einsatzgruppe Brand des DRK OV Dossenheim erstversorgt und anschließend vom Rettungsdienst zur weiteren Untersuchung in eine Klinik eingeliefert.

Die Brandwohnung ist derzeit unbewohnbar. Die Unterbringung der Bewohnerin bei Verwandten organisierten Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, die ebenfalls an die Einsatzstelle geeilt waren. Vor Ort verschafften sich zudem der Unterkreisführer Roy Bergdoll und der stellv. Kreisbrandmeister Dr. Ingo Schmiedeberg einen Überblick über den Einsatz.

Nach Abschluss unserer Maßnahmen übergaben wir die Einsatzstelle an die Polizei, die nun die weiteren Ermittlungen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft führen wird.

Im Einsatz befanden sich 51 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 22 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, 2 Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und mehrere Streifenwagen der Polizei.

Eine Einsatzreserve für mögliche Paralleleinsätze stellte zusätzlich die Feuerwehr Altenbach, die mit 2 Löschfahrzeugen und 11 Einsatzkräften im Schriesheimer Feuerwehrhaus bereitstand.