AED-Grundausbildung

Über 100.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an plötzlichem Herzversagen. Bei 40-50% der vom plötzlichen Herztod betroffenen Personen liegt zunächst ein Kammerflimmern, also eine schnell, aber wirkungslose Herzmuskelaktivität, vor.
Eine wichtige Maßnahme um diese Zahl zu senken, ist die Verfügbarkeit eines automatisierten externen Defibrillators (AED). Die sofortige Defibrillation, unterstützt von Basismaßnahmen der Wiederbelebung, ist die einzig wirksame Behandlung des Kammerflimmerns.

Bei der Defibrillation wird mittels großflächiger Elektroden ein Stromstoß durch den Brustkorb des Betroffenen abgegeben. Er soll das ungeordnete "Zittern" der Herzmuskelfasern unterbrechen und in einen geregelten Herzschlag überführen. Ein Stromschlag von wenigen Millisekunden Dauer reicht häufig aus, um das elektrische Chaos am Herzen zu unterbrechen. - Nur mit einem solchen Defibrillator ist es möglich, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu behandeln und zwar direkt am Notfallort, noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes.

Je früher die Defibrillation des Kammerflimmerns erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ohne bleibende körperliche Schäden zu überleben.

Schon im Jahr 2005 konnte auf Initiative der Feuerwehr Dossenheim die Beschaffung eines AED erfolgen, der primär für die Eigensicherung bei Ausbildungsdiensten und Einsätzen vorgehalten wird, da die körperlichen Belastungen an Feuerwehrangehörige in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Besonders die Atemschutzgeräteträger werden durch moderne Schutzkleidung körperlich stärker belastet als es noch vor etlichen Jahren der Fall war. Darüber hinaus wird der AED natürlich auch im Rahmen der ersten Hilfe an erkrankten oder verunfallten Personen eingesetzt.
Hintergrund dieser nicht unbedingt feuerwehrtypischen, zusätzlich und freiwillig übernommenen Aufgabe ist vornehmlich, die Zeit zwischen dem Eintreten eines Notfalls und der medizinischen Versorgung durch den Rettungsdienst - also dass sog. Therapiefreie Intervall - zu überbrücken und fachgerechte sowie qualifizierte medizinische Hilfe am Patienten zu leisten.

 

Ausbildung der Einsatzabteilung

Am 8. November wurden daher in einem 8 Unterrichtsstunden umfassenden Lehrgang weitere 6 Feuerwehrmännern -und Frauen ausgebildet.

Inhalte

Diagnostik/Indikation, Algorithmen, Reanimationstraining mit Beatmungshilfen, Geräteeinweisung nach Medizin-Produkte-Gesetz (MPG) und Training mit den AED-Geräten.
Damit die erworbenen Fähigkeiten nicht verlernt werden, und der Umgang mit dem AED-Gerät ausreichend oft geübt werden kann, ist eine jährliche Fortbildung (Auffrischung) von ca. 4 Stunden erforderlich.
Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für die Unterstützung der Feuerwehr Weinheim im besonderen Sven Hufnagel und der professionellen Ausbildung und dem Engagement der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Bergstraße, insbesondere dem Leiter der Rettungsdienstschule Christian Linder recht herzlich bedanken.

 

Umsetzung der Bemühungen für Dossenheim

Auch die Gemeinde Dossenheim, die Kirchengemeinden und die Heidelberger Volksbank eG sind dem Aufruf der deutschen Hilfsorganisationen gefolgt und haben im Rahmen einer Beschaffungsaktion mehrere Erstdefibrillationsgeräte (AED) beschafft.

Standorte der AED's in Dossenheim

Die Bedienung eines Frühdefibrillators ist zwar einfach, der richtige Einsatz - natürlich in Kombination mit den üblichen Wiederbelebungsmaßnahmen - muss jedoch gelernt und trainiert werden. Deshalb bitten wie Sie:

“Lassen Sie sich ausbilden, denn die schnellste Hilfe ist die Beste – Kampf dem Herztod“